Der Zustand der Schule im Juli 2024 - Barracken und 4 Klassenräume
Im Dezember 2024 konnte nach langem Bearbeiten des Projektantrags endlich mit dem Ausbau der Schule in Mazicuera begonnen werden.
Der Wunsch dazu wurde schon 2022 an uns herangetragen, da die Schule in Mazicuera, einen sehr ärmlichen Stadtteil von Gondola in einem erbarmungswürdigen Zustand ist. Für die ca. 2.500 Schülerinnen und Schüler stehen nur 4 fest gebaute Klassenräume zur Verfügung. Der Unterricht für die Klassen 1 - 6 findet überwiegend in Barracken oder unter freiem Himmel statt. Unseren ursprünglichen Wunsch, 14 neue Klassenräume und einen Verwaltungstrakt zu bauen, mussten wir ad acta legen. Wir brauchten eine lokale Nichtregierungsorganisation, mit der wir als neuem Projektpartner (früher waren es die Distriktregierungen) zusammenarbeiten können. Die Organisation war schnell gefunden. Es ist die Frauenrechtsorganisation LeMuSiCa, mit der wir schon bei den beiden vorherigen Projekten zusammengearbeitet hatten. Allerdings ist bei erstmaliger Zusammenarbeit mit einer neuen Nichtregierungsorganisation der Projektumfang begrenzt auf ca. 300.000 Euro. Deshalb musste das Projektvorhaben komplett geändert werden. Statt der 14 neuen Klassenräumen gibt es jetzt nur 6 plus einem kleinen Verwaltungstrakt. Dafür wird die Schule aber die Klassen 7 bis 9 zusätzlich aufnehmen. Das bietet den großen Vorteil, dass die Jugendlichen der Region in unmittelbarer Nähe eine Schule besuchen können, an der sie den neuen anerkannten Schulabschluss der "Ensino Basico", der Grundbildung" erwerben können. Die Jahrgangsstufen 7 bis 9 gehören der neu strukturieren Sekundarstufe I an, die es nur an wenigen Schulen gibt. Deshalb ist der Schulweg für viele junge Menschen nach dem Abschluss des 6. Schuljahres schlicht zu weit, um einen Abschluss zu erwerben. Betroffen davon sind leider überwiegend Mädchen.
Mit dem Angebot in Mazicuera soll besonders deren Lage verbessert werde.
Die zusätzliche Einrichtung einer Nähwerkstatt, ausgestattet mit 10 Nähmaschen, bietet 20 Mädchen und Jungen aus besonders prekären Lebensverhältnissen die Möglichkeit zu einer Ausbildung, die später in eine Selbständigkeit als Kleinstunternehmer*innen führen soll.
Außerdem werden Mitglieder der Schulgemeinde und des „Bairro“ (Viertel) zu den Themen Frauen- und Kinderrechte geschult.
Der Grundstein für dieses Projekt wurde am 02. Dezember 2024 gelegt. Seither schreiten die Arbeiten gut voran.
Die Fortbildungen laufen schon parallel zur Bauphase. Ende Januar 2026 soll dann die Schule an den Distrikt Gondola übergeben und die neuen Räumlichkeiten genutzt werden.
Die Grundsteinlegung am 02.12.2024 mit einer traditionellen Zeremonie, der Darstellung des baulichen Teils des Projektes und dem "primeira pedra", dem "ersten Stein".
Die Frauenorganisationen LeMuSiCa und Chinga Musikana mit dem Handzeichen "Stopp Gewalt gegen Frauen und Kinder"